Marco Thielen

Bewerbung um Listenplatz 6 der Landesliste Landtag

Verehrte Genossinnen,
liebe Genossen,

mein Name ist Marco Thielen bin 40 Jahre alt und Vater von zwei Kindern. Ich bin verheiratet und wohne in einem Dorf (Weinsfeld) bei Prüm. Von Beruf bin ich Altenpfleger und das schon nun mehr als 20 Jahre. Ich bin Mitglied im Kreisverband Bitburg-Prüm.

Ich darf unsere Partei im Kreistag vertreten und bin stolz dort als soziale Alternative zu agieren.

Ich möchte mich um den Listenplatz 6 bewerben, Bitte lasst mich kurz erklären warum.

Ich bin der Meinung, dass in Rheinland-Pfalz ein eklatanter Unterschied zwischen Stadt und Land besteht. Die Abwanderung in die Städte und somit das Aussterben der Dorfer ist sichtbar.

Selbst in den kleinen Städten wie Daun, Bitburg und Gerolstein stehen Wohnungen (gar Häuser) leer auch gibt es immer wieder Geschäfte die schließen müssen.

Ziel einer Politik soll und muss sein, die Lebensbedingungen zu stärken und das geht nur, in dem man den ländlichen Raum finanziell stärkt um Infrastruktur und ÖPNV auszubauen.

In meiner alltäglichen Arbeit mit Seniorinnen und Senioren wird mir auch immer deutlich, dass ganz viele mit ihrer Rente nicht mehr auskommen und auf Hilfe angewiesen sind. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz, denn viele ältere Mitbürger*innen schämen sich, finanzielle Hilfen vom Amt anzunehmen. Sie möchten auch den Angehörigen nicht zur „Last“ fallen. Auch hier muss Ziel einer Sozialpolitik sein, diesen Menschen unkompliziert und würdevoll zu helfen.

Auch müssen in den, vor allem ländlichen Räumen, die Hausärztliche Versorgung dringend sichergestellt werden. Auch wenn der Numerus Clausus für Mediziner auf dem Land reduziert wurde, ist immer noch ein Zeitraum von 12 Jahren zu überbrücken. Diese Zeit haben wir nicht. Eine Hausarztpraxis in Pronsfeld versorgt zur Zeit eine wahnsinnige Anzahl von Patient*innen. Jeder kann sich vorstellen in welcher Taktung dies geschieht.

 

Durch die Generalisierung der Pflege, kommt zur Zeit dazu das die Altenpflege faktisch abgeschafft wurde. Ich begrüße zwar eine Reform der Ausbildung der Pflege, möchte aber trotzdem darauf hinweisen das man dadurch den Personalmangel in der Pflege nicht lösen kann. Auch manche Ideen, branchenfremde Personen in die Pflege zu leiten, führt nicht zu Ziel. Im Gegenteil, aufgrund der Generalisierung, besteht jetzt die Möglichkeit das in Luxembourg das Examen sofort anerkannt wird und das Mitarbeiter*innen des Geldes wegen in dieses Land abwandern. In wie fern hier mehr Personal ergeben soll ist mir schleierhaft.

Eine finanzielle Ausstattung für die Kolleginnen und Kollegen ist hier die Antwort!

 

Auch muss das Bürokratie Monster Pflegekammer dringend reformiert werden, es ist kein Sprachrohr der Pflege! Wo war diese Kammer als die Kolleginnen und Kollegen in Krankenhaus Prüm auf 7% der Gehaltes verzichtet haben um Wirtschaftlichkeit herzustellen. Wo waren diese Personen als Krankenhäuser geschlossen wurden, wo war diese Kammer als Geburtshilfe Stationen geschlossen wurden. In den Weiterführenden Ausbildungen sind sie witziger weise stark vertreten, für mich kein Wunder, denn die Weiterbildungen zum Beispiel in Aach bei Trier Kosten zischen 600 Euro bis hin zu 1.800 Euro und natürlich eine Prüfungsgebühr für jeden einzelnen Teilnehmer von 40 Euro für die LPK RLP. Ein Schelm der Böses dabei denkt und ich möchte es aussprechen. Der Vorstand der Pflegekammer ist eine Resterampe für Kolleg*innen und Kollegen die endgültig mit der Pflege abgeschlossen haben und sich hier eine zusätzliche Einnahme regenerieren. Ein Witz zum Schluss von dem Thema: Bei einer Anfrage von mir, kam die Antwort (ich zitiere sinngemäß) „…es tut uns leid aber wir haben zur Zeit !40.000! Anfragen und können es zur Zeit nicht beantworten…“ Bemerkenswert. Auch werden systematisch die Pflegehelfer*innen aus der Kammer heraus genommen, laut Herr Dr. Mai (Vorsitzender der LPK) ist dies nicht notwendig, und würde die Professionalität der Pflege gefährden, er möchte diese bewusst raus halten. Unsere Pflegehelfer*innen stehen für über 50 % in der Pflege tätige Menschen. Ich halte es für fatal ein Fundament der Pflege so raus zu halten. Wenn man „das Sprachrohr der Pflege“ sein möchte, dann für alle.

 

Bitte lasst ich noch was zum dem Thema Innen Politik schreiben.

Ich habe mehrere Freunde die bei der Polizei, Feuerwehr und die im Rettungsdienst tätig sind. Sie berichten mir auch regelmäßig wie angespannt die Situationen in den Wachen sei. Auch hier fehlt es an Personal und an Ausstattung. Es fängt bei der Polizei an mit den Dienstwagen. Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen. Wenn der Dienstwagen mit allem Material was diese Beamtinnen und Beamten mitführen müssen beladen ist, ist das zulässige Gesamtgewicht so ausgereizt das sie eigentlich keine weitere Person mitnehmen dürften. Auch der „Taser“ ist bei einigen Beamt*innen sehr umstritten, nicht nur weil diese Waffe potenziell tödlich sein kann, sondern auch, weil sie bei einem Angriff in Sekunden schnelle überlegen müssen, welches Mittel eingesetzt werden soll. Ist es die Dienstwaffe oder Pfefferspray oder Stock oder Taser. Die Justiz hat in einem möglichen Verfahren alle Zeit der Welt zu überlegen welches Mittel das geeignete gewesen wäre. Hier muss den Beamtinnen und Beamten eine Rechtssicherheit an die Hand gegeben werden bzw. die Wahlmöglichkeit reduziert werden. Auch müssen Ausrüstungen für mögliche Terrorszenarien so angeschafft werden das jede Beamtin und Beamter seine eigene Ausrüstung hat. Wenn man sich anschaut das eine Polizistin mit Konfektionsgröße 38-40 in der Kleidung einer männlichen Einsatzkraft mit der Größe 54 steckt ist das schon unwürdig, mal ganz abgesehen von der Schutzwirkung.

Auch die Aufgaben bei den überwiegenden ehrenamtlichen Feuerwehren in RLP steigen von Jahr zu Jahr und die Einsätze werden immer anspruchsvoller. Es muss auch den Ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen eine Altersvorsorge angeboten werden, um eine kleine Anerkennung zu zeigen.

Ein weiterer Fokus muss auf die Landwirtschaft gelegt werden, die Proteste der jüngsten Vergangenheit zeigen, dass wir in der Landwirtschaft vor einem Strukturwandel stehen. Mir schwebt ähnlich wie bei den Mitarbeiter*innen in der Braunkohle, ein sozial verträglicher Ausgleich vor. Natürlich auch für die klein und kleinst Betriebe um diese zu erhalten. Auch müssen alternative Subventionen überlegt werden, das heißt weg von den „Mais Subventionen“ hin zu alternativen Pflanzen.

Konkret muss schon für 2021, ein Plan erarbeitet werden, wie wir mit den auslaufenden Subventionen der Biogas Anlagen umgehen können. Hier stehen Landwirtschaftliche Betriebe vor einem massiven finanziellen Problem.

  Ebenso muss der Kampf gegen rechts verschärft werden. Es reicht nicht Organisationen wie „Combat 18“ zu verbieten. Auch muss konsequent gegen rechtsradikale Personen mit rechtsstaatlichen Mitteln vorgegangen werden, die als Kind zu nah an einer Mauer geschaukelt haben. Aufklärung und Bildung ist hier der Schlüssel um den braunen Sumpf auszutrocknen. Auch in Sachen AFD muss deutlich gemacht werden, dass hinter der Fassade des bürgerlichen, die hässliche Fratze des Nationalsozialismus steckt. Den Faschisten, mit ihren einfachen Methoden muss man parlamentarisch den Kampf ansagen. Wie schrieben sie, „…den Osten kann man mit Pauken und Trompeten erreichen, den Westen hingegen mit sanften Flötentönen…“ allein diese Aussage zeigt, was diese Personen vorhaben, und wir müssen es mit aller Kraft verhindern.


Vielen Dank für eure Zeit!

- Gemeinsam - für alle - sozial - für Rheinland-Pfalz -

Euer 

Marco