Liebe Genossinnen und Genossen,

hiermit senden wir euch die Mitgliederinfo zu aktuellen politischen und innerparteilichen Themen.

Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen.

Elke Theisinger-Hinkel / Wolfgang Ferner
Landesvorsitzende

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Politik

Rekommunalisierung: Öffentliche Daseinsvorsorge in öffentliche Hand und damit demokratisch legitimiert

Elke Theisinger-Hinkel

Die Mandatsträgerkonferenz am 24.09.2011 wird sich mit dem Thema „Rekommunalisierung“ beschäftigen. Eingeladen ist Ida Schillen, sie ist Mitglied im Parteivorstand (http://www.die-linke.de/partei/organe/parteivorstand/parteivorstand20102012/mitglieder/schillenida/ ) und ist aktiv in der Arbeitsgruppe Antiprivatisierung im Parteivorstand.

Derzeit laufen in vielen Städten und Gemeinden Konzessionsverträge für lokale Energieversorgungsnetze aus. Vor dem Hintergrund, dass die Konzessionsverträge in der Regel nur alle 20 Jahre abgeschlossen werden und sich seit den letzten Vertragsabschlüssen der energiewirtschaftliche Rahmen grundlegen geändert hat, besteht in vielen Städten und Gemeinden eine Chance, die Energieversorgung zu rekommunalisieren. Für uns als LINKE ein Handlungsfeld, dass wir auf gar keinen Fall unbeachtet lassen dürfen. Wir müssen uns in den Kommunen, vor allem dort wo wir in den Räten sind, dafür einsetzen, dass die Konzessionen in der Kommune bleiben, Stadtwerke in kommunaler Trägerschaft die Konzession zur Nutzung der Stromleitungen bekommen und damit eine demokratische Kontrolle möglich ist.

Eine ganz kurze Übersicht:

Durch die Erteilung dieser Konzession wird dem Versorger das exklusive Recht eingeräumt, in einer Region bzw. Kommune (dem so genannten Konzessionsgebiet):

 

- Stromleitungen zu nutzen und/oder zu errichten und

- in alle Haushalte einer Kommune Strom zu verkaufen.

 

Im Gegenzug ist der Konzessionsnehmer verpflichtet:

- jeden an das Netz anzuschließen und zu versorgen
- aber auch anderen Energieversorgungsunternehmen die Netze zur Durchleitung gegen Entgelt zur Verfügung zu stellen.

Für die Erteilung dieser Konzession erhält die Gemeinde eine Gebühr – die so genannten Konzessionsabgaben. Sie bekommt sozusagen einen kleinen Teil der Gewinne, die mit dem Stromnetz erwirtschaftet werden können, der Großteil aber verbleibt beim Konzessionsnehmer. Die Konzessionsverträge laufen in der Regel 20 Jahre. Weil viele Städte und Gemeinden zu Beginn der neunziger Jahre Konzessionsverträge geschlossen haben, laufen sie bis 2014 flächendeckend aus – vielerorts aber auch jetzt schon. Dies eröffnet den Kommunen Handlungsspielräume, denn die Konzessionsverträge müssen nicht automatisch verlängert werden. Sie können neu ausgeschrieben werden, um für die Städte und Gemeinden bessere Bedingungen zu erreichen – oder die Energieversorgung kann auch zurück in öffentliche Hand überführt („rekommunalisiert“) werden. Jede Kommune ist gesetzlich verpflichtet, das Ende eines Konzessionsvertrages spätestens zwei Jahre vorher öffentlich bekannt zu machen. Das Auslaufen des Vertrages muss im Bundesanzeiger bzw. im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht werden.

Zitat: www.buerger-begehren-klimaschutz.de/konzessionsvertraege.html

 

Natürlich sind auf der Mandatsträgerkonferenz in Mainz auch die Mitglieder willkommen, die sich eine Kandidatur für ein kommunales Amt 2014 vorstellen können.

Um euch weitere Informationen zur Verfügung zu stellen, für alle neugierigen, wissbegierigen und interessierten Mitglieder habe ich auch wieder einige URL´s zusammengetragen.

 

Leitfaden zur Rekommunalisierung in der neuen Auflage unter: http://www.linksfraktion.de/broschueren/

Mario Candeias, Rainer Rilling und Katharina Weise (Hrsg) „Krise der Privatisierung Rückkehr des Öffentlichen“:  http://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Texte-53.pdf

Publikationen der Kommunalakademie der RLS unter : http://www.rosalux.de/politische-bildung/specials/kommunalakademie/crashkurs-kommune-die-publikationsreihe.html

Ein Folienvortrag zur Stromversorgung in Ludwigshafen: http://www.who-owns-the-world.org/2010/01/11/folien-rekommunalisierung/

Ein Beispiel aus der Presse: http://www.faz.net/artikel/C30770/energie-eine-kommune-kauft-ihr-stromnetz-30074839.html

Eine Broschüre des Städtetags zu Handlungsoptionen für Kommunen und Stadtwerke: http://www.staedtetag.de/imperia/md/content/pressedien/2009/10.pdf

 

Ein schönes Wochenende und viel Spaß beim Lesen.

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Rezension: Arbeit, Kapital und Staat

Heinz-J. Bontrup

Argumente gegen das neoliberale Einerlei

Bücher zur Kritik der herrschenden Wirtschaftspolitik gibt es wahrlich genug. In den allermeisten wird ein ums andere Mal die neoliberale Agenda ausgebreitet: Warum Löhne und Steuern zu hoch seien, die Arbeitszeiten zu kurz, die Arbeitsbedingungen zu starr oder der Staat zu groß sei. Die rot-grüne Agenda 2010 wird allenfalls als ein Anfang gesehen. Wenige Bücher schreiben gegen den Strom an, etwa Albrecht Müllers "Die Reformlüge" oder Peter Bofingers "Wir sind besser als wir glauben". Heinz-J. Bontrup, Professor an der Fachhochschule Gelsenkirchen, kräftigt mit seinem neuen Buch den Gegenstrom.

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MdBs Rheinland-Pfalz: Katrin Senger-Schäfer / Alexander UlrichKatrin Werner


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