13/03/06-013: Resolution Internationaler Frauentag

Anne Erb, Alexandra Erikson

einstimmig so beschlossen

13/03/06 - 013
Resolution Internationaler Frauentag

Antragstext:

Der Landesvorstand möge beschließen:

Der Landesvorstand möge die nachstehende Resolution zum InternationalenFrauentag beschließen.

einstimmig so beschlossen


DIE LINKE Rheinland-Pfalz
Resolution des Landesvorstandes zum Internationaler Frauentag 2013


Frauen brauchen Einkommen zum Auskommen!
Noch immer gibt es Berufe, in denen Frauen trotz gleicher Qualifikation für die selbe
Arbeit weniger verdienen als Männer.
Viele Frauen sind doppelt benachteiligt: sie arbeiten im Niedriglohnsektor und sind
teilzeitbeschäftigt. Das führt dazu, dass es für Frauen ungleich schwieriger ist,
eigenständig ihren Lebensunterhalt zu verdienen, als für Männer.
In Deutschland arbeiten 46% aller Frauen in Teilzeitangestelltenverhältnissen,
während der Durchschnitt in der europäischen Union bei 31% liegt. Daran ist zu
erkennen, dass die Frauen in der Politik der Bundesregierung nur eine
untergeordnete Rolle spielen.
Besonders benachteiligt sind alleinerziehende Mütter, die gezwungen sind,
unterbezahlte Teilzeitjobs anzunehmen, weil die flächendeckende
Ganztagsbetreuung trotz gesetzlichem Anspruch immer noch nicht verwirklicht
wurde. Und die Kinderbetreuung vor allem in den „Randzeiten“ nicht gewährleistet
ist.


Die politische Flickschusterei der Familienministerin Schröder und der Frauen
diskriminierenden "Herdprämie" offenbart den politischen Unwillen, die Situation für
die Frauen zu verbessern.
In Rheinland-Pfalz werden Frauen überwiegend in Kleinbetrieben beschäftigt.
Mittelbetriebe beschäftigen einen kleineren Anteil von Frauen als sonst in
Westdeutschland. Das heißt, dass Frauen in Rheinland-Pfalz überproportional
von den Nachteilen der Beschäftigung in Kleinbetrieben betroffen sind:
eingeschränkter Kündigungsschutz, keine betriebliche Interessenvertretung,
niedrigere Einkommen.


Seit dem Jahr 2000 ist in Rheinland-Pfalz der Anteil der geringfügig Beschäftigten
stark gestiegen, auf Kosten von regulären Beschäftigungsverhältnissen. Diese
Verschlechterung betrifft überwiegend Frauen. Außerdem sind Frauen in Rheinland-
Pfalz häufiger (zu 54%) in einfachen Tätigkeiten beschäftig als in anderen
Bundesländern, obwohl sie bei den Bildungsabschlüssen erheblich aufgeholt haben.
In letzter Konsequenz bedeutet das, dass Frauen mit dem Eintritt ins Rentenalter mit
Versorgungsabzügen rechnen müssen: Zwei Drittel aller Frauen haben eine Rente
unterhalb der Grundsicherung. 83,5 Prozent der Frauen haben eine Altersrente von
unter 850 Euro, davon wiederum ein Viertel von unter 250 Euro. Die
Durchschnittsrente einer Frau beträgt nur die Hälfte der eines Mannes.
Diese Benachteiligungen sind nicht hinnehmbar. Wir fordern gleichen Lohn für
gleiche Arbeit, einen gesetzlichen Mindestlohn, eine flächendeckende
Ganztagsbetreuung für Kinder und die Möglichkeit der Vollzeitbeschäftigung.
Betriebe müssen familienfreundlicher werden. Wir fordern die Abschaffung von 450-
Euro-Jobs. Wir brauchen mehr sozialversicherungspflichtige
Beschäftigungsverhältnisse und eine armutsfeste Rente auch für Frauen.