Wir haben es satt: Menschen, Tiere und Klima nachhaltig schützen!

Katrin Werner und Jochen Bülow

Am kommenden Samstag, dem 18. Januar, wird in Berlin die jährliche Demonstration „Wir haben es satt“ stattfinden, in diesem Jahr unter dem Motto „Agrarwende anpacken, Klima schützen“. Die Landesvorsitzenden Jochen Bülow und Katrin Werner, MdB, kommentieren die Entwicklung auf dem Agrarsektor in Rheinland-Pfalz:

Jochen Bülow: „Vor wenigen Tagen erst haben sich die rheinland-pfälzischen Imker mit einem Appell an Ministerpräsidentin Dreyer gewendet, in dem sie erneut um Unterstützung des Landes beim Kampf gegen das um sich greifende Bienensterben infolge der wachsenden Belastung von Blütenpollen durch Rückstände aus der Landwirtschaft bitten. Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner ist von Umwelt- und Verbraucherverbänden aufgefordert, statt der Subvention von Billigexporten, Gentechnik und Tierfabriken endlich auf gesetzliche Vorgaben für eine artgerechte Tierhaltung, verbindliche Haltungskennzeichnung und regionale Produktion zu setzen und damit eine aktive Klimapolitik voranzutreiben. Die Erfolge dieser Appelle an die Regierungsebene sind leider abzusehen: Sie werden verhallen wie in all den Jahren zuvor.“

Katrin Werner: „In den letzten 25 Jahren ist die Zahl der landwirtschaftlichen Einzelunternehmen in Rheinland-Pfalz um über 70 Prozent zurückgegangen, zugleich hat sich die Nutzfläche um ein Viertel vergrößert. Immer weniger Betriebe wirtschaften immer schneller, intensiver, effizienter. Die zunehmende Industrialisierung der Landwirtschaft hat ihre Gründe: Die an einer maximalen Profitrate orientierte Nahrungsmittelindustrie verlangt nach immer billigeren Ausgangsprodukten. Das können Familienbetriebe in Konkurrenz zu den Agrarfabriken nicht stemmen – Höfesterben und Minderung der Nahrungsmittelqualität sind in diesem System vorprogrammiert. Die kleinen und mittleren bäuerlichen Betriebe, die in eine erbarmungslose Verwertungslogik gezwungen werden, tragen keine Mitschuld, sie sind Opfer dieser Entwicklung. Deshalb müssen sie unter besonderen Schutz gestellt und gefördert werden, um dem wachsenden gesundheitlichen Risiko für Mensch und Tier und dem Klimawandel entgegenzutreten.“