Wery-Sims: „Notfallpläne für Impfdosen erstellen, Prioritäten setzen“

Melanie Wery-Sims

Melanie Wery-Sims, Spitzenkandidatin der LINKEN, nimmt Stellung zur kurzfristigen Verteilung von Restimpfdosen:

„Nach dem Rücktritt des Trierer Dezernenten werden nun auch weitere Fälle bekannt, in denen Politiker*innen ihre herausgehobene Position nutzten, um früher geimpft zu werden. Natürlich muss vermieden werden, dass Impfdosen vernichtet werden, jedoch darf die Verteilung nicht unter der Hand geschehen.

Bundesweit werden täglich 10% der vereinbarten Impftermine nicht wahrgenommen, in einigen Regionen in Rheinland-Pfalz liegt der Durchschnitt sogar bei über 15%. Die daraus resultierende Anzahl an übrigbleibenden Impfdosen muss deshalb in Zukunft an die Menschen verteilt werden, die stark gefährdet sind, aber noch nicht auf den medizinischen Impflisten erscheinen.

Wir fordern deshalb, dass Notfallpläne für den Fall erstellt werden, dass Impfdosen am Tagesende übrigbleiben, die noch am gleichen Tag verbraucht werden müssen. In diesen Plänen muss dringend auf die Priorisierung von besonders gefährdeten Berufsgruppen geachtet werden, welche für uns alle tagtäglich an der „Corona-Front“ stehen. Also zum Beispiel Lehrpersonal, Verkäufer*innen und Polizist*innen. Zudem könnten auch Wohnungslose Zugang zu Impfungen bekommen, da sie sich auf der Straße nicht so schützen können wie andere Menschen.“