Vonovia

Fraktion

Die Bewohnerinnen und Bewohner der Alexander-Diehl-Straße in Weisenau werden voraussichtlich für mindestens drei Monate auf mobile Duschen und Toiletten vor dem Gebäudekomplex angewiesen sein. Der Grund hierfür ist die dringend notwendige Sanierung der Wasserleitungen, die von Legionellen befallen sind. Dieser Befall ist laut einem Bericht der Allgemeinen Zeitung bereits seit 2014 bekannt. Die Verzögerung und die plötzliche Durchführung der Sanierung sind auf einen Streit über die Kosten und ein Gerichtsverfahren zwischen dem Immobilienkonzern Vonovia, dem etwa die Hälfte der betroffenen Wohnungen gehört, und der Hausverwaltung Krongarten zurückzuführen.

 


 Dazu kommentiert Tupac Orellana, Ko-Fraktionsvorsitzende der Stadtratsfraktion DIE LINKE:

 „Nachdem erst kürzlich wieder die Aufzüge in den von Vonovia verwalteten Hochhäusern am Taubertsberg ausfielen und Menschen in den oberen Stockwerken über Tage nahezu einsperrten, macht der Immobilienriese wieder Negativschlagzeilen in der Landeshauptstadt. Es zeigt sich wieder deutlich: Immobilienkonzerne wie die Vonovia haben nur ein Interesse: Profite mit der Miete. Das wurde auch jüngst durch die Ankündigung des Bochumer Immobilienriesen deutlich, als er verkündete, den geplanten Bau von 60.000 Wohnungen in Deutschland zu stoppen, da es sich für den Konzern nicht ausreichend lohne. Den seit Jahren schwelenden Streit zwischen dem Konzern und der Hausverwaltung in der Alexander-Diehl-Straße müssen jetzt die Mieterinnen und Mieter ausbaden, indem sie für wohl für mindestens vier Monate in Wasch- und WC-Container außerhalb ihrer Wohnungen müssen. Um Mietende in Mainz maximal zu schützen, muss der Wohnungsmarkt so weit wie möglich den Profitinteressen von Konzernen und Investoren entzogen werden. Das geht durch massive Stärkung der städtischen Wohnbau und Förderung von genossenschaftlichem Wohnungsbau. Dafür braucht es unter anderem den Kauf von Immobilien und Grundstücken, Nutzung von Vorkaufsrecht und Enteignung von Leerstand.“

 „Die Mieterinnen und Mieter in der Alexander-Diehl-Straße können nichts für den Streit zwischen Vonovia und der Hausverwaltung. Sie benötigen jetzt Unterstützung.“, ergänzt Jörg Gusek, Mitglied im Ortsbeirat Weisenau für DIE LINKE. „Zuerst muss dafür gesorgt werden, akzeptable Lösungen für alle Betroffenen zu finden, insbesondere für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen oder besonderen Mobilitätsanforderungen. Ebenso sollte sichergestellt werden, dass die Betroffenen die maximale Mietminderung geltend machen können. Die Stadtverwaltung Mainz kooperiert mit dem Mieterschutzverein Mainz und Umgebung e.V. Daher schlagen wir vor, dass die Stadtverwaltung diese Zusammenarbeit nutzt, um eine unkomplizierte Vor-Ort-Beratung für die betroffenen Bewohner in Weisenau zu ermöglichen. So erhalten sie den bestmöglichen Schutz als Mieterinnen und Mieter.“