Neuer Rückschlag für den Hahn - größte russische Fluglinie zieht ihre Maschinen ab

Wolfgang Ferner, Landesvorsitzender

Im Januar stellte die arabische Ethiad Airways Cargo den Betrieb auf dem Hahn ein. Trotz des vielgepriesenen Standortvorteils durch die Nachtflugerlaubnis verlagerte das Frachtflugunternehmen sein Gütergeschäft zum Frankfurter Flughafen.

Im März meldete Air Cargo Germany Insolvenz an. Das in den vergangenen Jahren von der Landesregierung als Vorzeigeunternehmen angepriesene Unternehmen wickelte etwa zwanzig Prozent des Frachtaufkommens auf dem Hunsrückflughafen ab.

Im Juli wird die größte russische Fluglinie Aeroflot ihre Flugzeuge am Hahn ausmustern.

Damit sind bereits in der ersten Hälfte diesen Jahres drei große Frachtflugunternehmen aus dem Geschäft am Regionalflughafen ausgestiegen.

Zudem wird das am Hahn ansässige Mittel- u. Osteuropazentrum wegen Sparzwängen zum Ende des Jahres schließen.

Die Passagierzahlen sanken im Vergleich zum Vorjahr  in den ersten Monaten des Jahres um 8,73 Prozent.

Landesvorsitzender Wolfgang Ferner: "Die Parallelen zum gescheiterten Nürburgring sind unverkennbar. Seit Jahr und Tag verschlingt der Hahn Unsummen an Steuergeldern. Landtagspräsident Joachim Mertes behauptete stets, dass der Hahn ein Erfolgsprojekt und ein Jobmotor sei. Das war er nie und wird es nie werden. Anstatt bereits vor drei, vier Jahren, ein Alternativkonzept für den Hahn zu erarbeiten, wurde weiter auf Kosten der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler eine Totgeburt finanziert. Die Landesregierung hat weder aus dem Nürburgringdesaster gelernt, noch Handlungsalternativen für den hoch defizitären und mit Landesgeldern gepäppelten Hahn entworfen. Lemminggleich treiben die Verantwortlichen der rotgrünen Landesregierung den Hahn in das finanzielle Aus, ohne einen Plan B. Nach dem Motto und nach mir die Sintflut."

Um den Beschäftigten am Hahn ein Zukunftsperspektive zu bieten, fordert DIE LINKE eine alternative Nutzung des Hahns. Wir wollen eine nachhaltiges und ganzheitliches Konzept in Form einer Forschungs- bzw. Bildungseinrichtung für regenerative Energien.  Der Rhein-Hunsrück Kreis hat ein ungenutztes touristisches und bildungspolitisches Potential, dass die Landesregierung verkümmern lässt. 

Dadurch könnten viele neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze entstehen, die die vorwiegend prekären Beschäftigungsverhältnisse am Hahn um ein vielfaches übersteigen.