Nachfolgevereinbarung zum Hochschulpakt: Chance nutzen für gute Arbeit in der Wissenschaft

Julian Theiß

Seit kurzem verhandeln Bund und Länder über eine Nachfolgevereinbarung für den Hochschulpakt 2020. Für DIE LINKE Rheinland-Pfalz ist klar, dass die insbesondere in die Lehre fließenden Mittel des Bundes verstetigt werden müssen. Wissenschaftsminister Wolf muss sich in den Verhandlungen außerdem dafür einsetzen, Anreize für die Schaffung guter Bedingungen für Wissenschaftler*innen in Forschung und Lehre zu schaffen. DIE LINKE Rheinland-Pfalz unterstützt hierbei die Forderungen und den offenen Brief des Netzwerkes für gute Arbeit in der Wissenschaft (NGAW). Hierzu erklärt Julian Theiß, hochschul- und wissenschaftspolitischer Sprecher der LINKEN Rheinland-Pfalz:

„Eine Verstetigung des Hochschulpakts in Form einer Nachfolgevereinbarung ist unerlässlich. Ohne sie ist die Qualität von Studium und Lehre akut bedroht. Im Rahmen dieser zu verhandelnden Vereinbarung besteht außerdem die Chance, dringend gebotene Korrekturen vorzunehmen: Für wissenschaftliche Angestellte an den hiesigen Universitäten sind befristete und häufig schlecht bezahlte Stellen die Norm. Der Traumjob Wissenschaft verkommt so im Regelfall zum Hangeln von einer prekären Beschäftigung zur nächsten. Darunter leidet nicht zuletzt die Lehre. Hier wären Dauerstellen für Daueraufgaben das Mittel, um Kontinuität, Unabhängigkeit von Forschung und Lehre und eine gute, möglichst stressfreie Betreuung der Studierenden zu gewährleisten.“

 

Julian Theiß weiter: „Wir schließen uns den wichtigen Forderungen des NGAW an: Minister Wolf muss sich für Anreize für die Schaffung unbefristeter Stellen aus Mitteln eines fortgeschriebenen und verstetigten Hochschulpakts einsetzen. Nicht zuletzt durch Sanktionen gegen Hochschulen, die sich dem verweigern, können Anreize geschaffen werden. Außerdem müssen die Studienplatzpauschalen den realen Kosten angepasst werden. Gemeinsam mit GEW und NGAW fordern wir, sie von 8.500 Euro auf 36.000 Euro zu erhöhen. Eine Dynamisierung der Mittel der Nachfolgevereinbarung des Hochschulpakts 2020 in Form einer jährlichen Steigerung sollte zudem Verhandlungsposition des Landes Rheinland-Pfalz sein. Leider war seitens des Ministeriums hiervon bisher wenig zu hören. Es fehlt im Landtag an einer LINKEN Opposition, die das auf die Agenda setzt.“

DIE LINKE Rheinland-Pfalz unterstützt zudem die Organisierung des akademischen Mittelbaus und anderer in der Wissenschaft tätigen Menschen in der zuständigen Gewerkschaft GEW und anderen Interessensgruppen wie dem NGAW, um die Durchsetzungsfähigkeit der Interessen des Wissensprekariats zu erhöhen.