Landesregierung tritt Naturschutz und Ehrenamt mit Füßen

Dr. Kathrin Meß

Kritik an Novelle des Jagdgesetzes durch untere Jagdbehörden und Kreisjagdmeister*innen bestätigt

 

Der Anfang Juli veröffentlichte Gesetzesentwurf der Landesregierung zur Novellierung des Jagdgesetzes hat zum Streik der Jäger*innen und massiven Protesten geführt. Nun haben auch die Vertreter*innen der Unteren Jagdbehörden und die Kreisjagdmeister*innen den Entwurf abgelehnt.

„Bei allen Verbesserungsvorschlägen, die auch wir an der Jagd haben: Der Gesetzesentwurf der Landesregierung höhlt nicht nur den Naturschutz aus, sondern stellt eine einseitige Fokussierung auf den Waldbau dar und verkennt das Engagement vieler Jäger*innen für den Naturschutz. Selbstverständlich brauchen wir klimaresistente Wälder - das steht außer Frage. Aber für den stagnierenden Waldbau allein das Wild verantwortlich zu machen ist zu kurz gegriffen.“ so Kathrin Meß, Sprecherin für Klima und Ökologie.

„Während die Abschusszahlen für Rehe auf einem Langzeithoch sind und auch bei Rotwild der Abschuss gleichbleibend stabil ist, sollen in Zukunft mehr Wildtiere zu Gunsten des Waldbaus erlegt werden. Mir kommt das mittlerweile mehr wie Schädlingsbekämpfung vor, als wie die Schaffung eines ausbalancierten und vielfältigen Ökosystems. Ministerin Eder sollte sich mit allen Akteuren, also der Jäger*innen und weiteren Naturschutzverbänden, an einen Tisch setzen und gleichzeitig mehr Förderung für den Waldumbau bereitstellen, so wie es in anderen Bundesländern bereits gemacht wird. Die Förderprogramme in Rheinland-Pfalz reichen nicht aus, um den Wald klimafest zu machen, da hilft auch der Abschuss weiterer Tiere nicht. Wenn der Abschussdruck auf die Jäger*innenschaft erhöht wird, wird am Ende mehr Tierleid in Kauf genommen werden, um Zahlen zu erfüllen.“ so Meß weiter.