Geflüchtete dezentral und menschenwürdig unterbringen!

Kathrin Meß

Aktuell ist die Unterbringung von Geflüchteten in Rheinland-Pfalz in einem desolaten Zustand! Landeseigene Einrichtungen wie zum Beispiel die AfA in Hermeskeil, die für einige Hundert Hilfesuchende ausgelegt ist, sind mit über 1600 Personen drastisch überfüllt.

In vielen Kommunen reagieren die Nachbar*innen solcher Einrichtungen mit Unmut und zum Teil mit rassistisch motivierten Vorurteilen. Vorherrschende Probleme, die es immer gibt, wenn viele Menschen aus verschiedenen Kulturen derart beengt zusammenleben müssen, werden schnell verallgemeinert und als Probleme von Ethnien oder Kulturen dargestellt. Dazu Kathrin Meß, Mitglied des Landesvorstandes und im Kreistag Trier-Saarburg, nach einem Gespräch mit der AfA:

„Dem sich verfestigenden rechten und nationalistischen Denken treten wir entgegen und erteilen eine entschiedene Absage Die Vorbehalte von Anwohner*innen wollen wir nicht ignorieren, allerdings fördert eine dezentrale Unterbringung nicht nur die Integration, sondern steigert auch die Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung.“

„Die Suche nach schnellen Abschiebungsmöglichkeiten in manchen Kreistagen und Stadträten mag zwar dem momentanen Zeitgeist entsprechen, jedoch sollten wir unsere humanitäre Verpflichtung nicht aus den Augen verlieren. Der Kreistag oder Stadtrat entscheidet ohnehin nicht über die Ausweisung von Menschen – soviel ist klar. Aber wir können vor Ort dafür sorgen, dass die oft schwer traumatisierten Schutzbedürftigen eine menschenwürdige Unterkunft und Unterstützung erhalten. In vielen Aufnahmeeinrichtungen sind die personellen Ressourcen viel zu gering, um eine angemessene medizinische und psychologische Betreuung, der oft kranken und/oder traumatisierten Menschen sicherzustellen.“ so Meß weiter.  

„Wir fordern deshalb von der Landesregierung, die Kommunen bei der Schaffung von Wohnraum und einer besseren Betreuungsstruktur zu unterstützen, um eine Entlastung zu erreichen. Den Ruf nach einer besseren finanziellen Unterstützung beantwortete die Landesregierung nur mit einmaligen Geldausschüttungen wie aktuell geschehen, anstatt mit dem Aufbau von kontinuierlichen menschenwürdigen Hilfestrukturen für Geflüchtete.“