Equal Pay Day: Frauen fordern Entgeltgleichheit

Katrin Werner und Carlotta Stahl

Anlässlich des „Equal Pay Day“ am 18. März, dem Datum, bis zu dem Frauen vom Jahresbeginn an mehr arbeiten müssen, um das gleiche Jahresbruttoentgelt zu erreichen wie Männer, erklären Carlotta Stahl, Stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbandes DIE LINKE Mainz / Mainz Bingen und Sprecherin des Mainzer feministischen Frauenstammtischs, und Katrin Werner, MdB und Landesvorsitzende der Partei DIE LINKE. Rheinland-Pfalz:

Carlotta Stahl: „Es kann und darf nicht sein, dass im Jahr 2018 in Deutschland Frauen für gleiche Arbeit immer noch enorm viel geringer entlohnt werden als Männer in gleicher Position und Deutschland damit eines der Schlusslichter im europäischen Vergleich ist. Es ist ein Armutszeugnis für unser Land, dass es einfach hingenommen wird, wenn Frauen dadurch in prekäre Beschäftigungsverhältnisse gezwungen und in Altersarmut gedrängt werden. Wir brauchen ein Umdenken in Gesellschaft und Politik – und zwar jetzt!“

Katrin Werner: „Eine der spürbarsten Formen der Diskriminierung von Frauen ist nach wie vor die ungleiche Entlohnung von Frauen und Männern für gleiche und gleichwertige Arbeit. Für Frauen und insbesondere für Alleinerziehende wird dadurch die Gefahr des sozialen Abstiegs verschärft. Während in Island mit dem ‚Equal Pay Act‘ Lohngleichheit gesetzlich festgeschrieben wurde, während in Frankreich Unternehmen für eine ungleiche Bezahlung der Geschlechter bestraft werden können, hat es in Deutschland bisher lediglich zu einem Gesetz über Lohntransparenz bei Großunternehmen gereicht. Es besteht dringender Handlungsbedarf, um über eine europäische Gesetzesharmonisierung endlich auch hier die Voraussetzungen für eine gleiche, geschlechtergerechte Entlohnung zu erreichen. DIE LINKE im Bundestag setzt sich für ein Entgeltgleichheitsgesetz ein, das ein Verbandsklagerecht, verpflichtende Prüfungen der Entgeltgleichheit und Unternehmensstrafen bei Diskriminierung vorsieht.“