Die EU will sechs Milliarden Euro gegen die Jugendarbeitslosigkeit investieren

Alexandra Erikson, Landesvorsitzende

Das kapitalistische Wirtschaftsprinzip beruht darauf, immer mehr Waren in immer kürzerer Zeit, mit immer weniger Kosten herzustellen. Die lohnabhängigen Beschäftigten sind ein Kostenfaktor in dieser Produktionsweise. Die Unternehmer in der Produktionsspirale müssen durch den immer härter werdenden Markt Produktionskräfte, also Arbeiter, einsparen. Widersetzt sich ein Unternehmer diesem kapitalistischem Gesetz, kann er seine Waren nicht zu dem selben niedrigen Preis auf dem Markt anbieten, wie seine Konkurrenten, die Lohnkosten einsparen. Es wird am Markt nicht bestehen können.

Ein Problem, dass der kapitalistische Wettbewerb hat, ist der, dass er Käufer braucht.

Spart ein Unternehmen an den Lohnkosten, fehlt dieses Geld auf dem Markt. Der Unternehmer kann seine Waren nicht mehr verkaufen.

Wenn die 27 Regierungschefs der EU-Länder in Brüssel sechs Milliarden Euro gegen die Jugendarbeitslosigkeit investieren wollen ist das gut. Helfen wird es nicht.

Durch das Geld wird der Konsum angekurbelt. Dem Markt stehen wieder mehr Käufer für ihre Waren zur Verfügung. Dadurch müssen die Unternehmen wieder lohnabhängig Beschäftigte einstellen, um neue Waren produzieren zu können. Die Hoffnung der Geldgeber auf EU-Ebene ist, dass es junge Menschen sind, die eingestellt werden. Sicher ist das nicht.

Die Unternehmer bekommen durch die Geldgeschenke der Steuerzahler neuen Wettbewerbsschub. Die Spirale beginnt von neuem sich zu drehen. Wieder versuchen die Unternehmer auf dem Markt ihre Waren günstiger und schneller herzustellen und diese zu verkaufen  als ihre Konkurrenten. Das geht solange gut, bis die sechs Milliarden Steuergeschenke aufgebraucht sind.

Die Regierungschefs in Brüssel beschließen einen Fehler, denn die sechs Milliarden Euro werden den kapitalistischen Wirtschaftsunternehmen zufließen, die damit ihre kapitalistische Produktionsweise optimieren werden. Sie können nichts anderes tun. Das hilft kurzfristig. Eine Lösung ist das nicht. Die Ursache des Problems ist das kapitalistische Wirtschaftsprinzip, das Arbeitslosigkeit produziert, wie Feuer die Asche. Deswegen wollen wir das kapitalistische Wirtschaftsprinzip überwinden.

Wir fordern, Arbeit gerecht zu verteilen und zu bezahlen. Wir fordern die Abschaffung der Rente mit 67. Beides schafft Einkommensmöglichkeiten und soziale Gerechtigkeit. Zuerst kommt der Mensch, nicht das Kapital.