Bildungspolitik: Aus dem Dornröschenschlaf erwachen!

Katrin Werner und Jochen Bülow

Zu den aktuellen Forderungen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zur Beseitigung des Fachkräftemangels an rheinland-pfälzischen Schulen nehmen die beiden Landesvorsitzenden der Partei DIE LINKE. Rheinland-Pfalz, Jochen Bülow und Katrin Werner, MdB, Stellung:

Katrin Werner: „An allen Ecken und Enden fehlt es – in Rheinland-Pfalz gibt es einen akuten Lehrermangel, dem dringend abgeholfen werden muss. Grundschulen sind chronisch unterbesetzt, Unterricht fällt in signifikanten Größenordnungen aus. Förder- und Schwerpunktschulen leiden insbesondere im Norden des Landes an nicht besetzten Stellen für Fachpädagogen, an den Berufsbildenden Schulen sieht es in bestimmten Bereichen landesweit nicht rosig aus. Unattraktive Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen und die schlechte Besoldung der Fachpädagogen führen im Ergebnis zur Abwanderung von Lehrkräften in andere Bundesländer. Das ist eine Gemengelage, die sich von Jahr zu Jahr verschärft und endlich gestoppt werden muss.“

Jochen Bülow: „Unsere Landesregierung hat die frühzeitigen Warnrufe der vergangenen Jahre verschlafen. Es hapert wie so oft an der Finanzierung von Bildung. Wenn Referendariate durch bessere Bezahlung attraktiver gemacht würden, wäre ein erster Schritt getan. Wir stimmen der Einschätzung der LehrerInnengewerkschaft zu, dem strukturellen Mangel an Pädagogen in Grund- und Förderschulen durch die Schaffung von 500 zusätzlichen Planstellen entgegenzutreten, Berufsschulen in pädagogischen Lehrgängen besser auszustatten und Hürden bei der Qualifizierung von Seiteneinsteigern zu beseitigen. Der vor wenigen Tagen von der Finanzministerin verkündete Haushaltsüberschuss in Millionenhöhe wäre bestens angelegt, wenn in einem ersten Schritt in Bildung investiert werden würde, am besten durch einen Nachtragshaushalt und mit sofortiger Wirkung.“