Berufsausbildung in Rheinland-Pfalz: höchste Zeit zu handeln

Katrin Werner und Jochen Bülow

Die soeben veröffentlichten Befunde des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Rheinland-Pfalz zur Lage auf dem Ausbildungsmarkt kommentieren die beiden Landesvorsitzenden der Partei DIE LINKE. Rheinland-Pfalz, Jochen Bülow und Katrin Werner, MdB:

Jochen Bülow: "Knapp 78.000 junge Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung im Land und eine Arbeitsagentur, die statt die Schieflage anzumahnen lieber wohlgefällige Zahlenwerke verbreitet - das ist schlicht und einfach unerträglich! Wie kann es dazu kommen, dass die offizielle Statistik bei den fehlenden Lehrstellen derart eklatante Fehlinformationen liefert und zehntausend junge Menschen ganz aus jeglicher Erfassung herausfallen? Das ist verantwortungslos und verstetigt die ohnehin schon prekäre Situation für Menschen zwischen 20 und 30 weiter bis hin zur völligen Perspektivlosigkeit. Stellungnahmen, Erklärungen, Initiativen der Landesregierung? Fehlanzeige!"

Katrin Werner: "Den Zustand analysieren und beklagen ist das eine, konkrete Wege aus der Misere aufzeigen das andere. DIE LINKE weist seit Jahren auf die Missstände hin, die jetzt vom Gewerkschaftsbund bestätigt werden. Und sie schlägt seit Jahren Lösungen vor: Eine auf regionale Besonderheiten abgestimmte Arbeitsmarktpolitik, die auch in strukturell benachteiligten Gebieten greift, muss der jungen Generation vor Ort Perspektiven in Form von sozial abgesicherten Ausbildungs- und Arbeitsplätzen garantieren. Rheinland-Pfalz mit seiner weit gehend kleinteiligen Wirtschaftsstruktur braucht die Einführung eines Landesausbildungsentgeltes für nicht betriebliche Ausbildungen. Mindestens 10 Prozent Auszubildende in allen öffentlich-rechtlichen Unternehmen und die Einführung einer Ausbildungsplatzumlage für Betriebe, die ausbilden könnten, es aber nicht tun, gehören zu einem zielführenden Maßnahmenkatalog. Für das von uns geforderte Mindestausbildungsentgelt ist eine Bundesratsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz notwendig - für unsere Landesregierung ist es allerhöchste Zeit zu handeln!"