Auf zum internationalen Frauenkampftag, jetzt erst Recht

Landesvorstand, DIE LINKE Rheinland-Pfalz

Momentan steht der Kurs auf Rückschritt. Nicht nur die rechten Parolen aus der „besorgten-Bürger-Ecke“ bekommen wieder Aufwind, die AfD schwadroniert in ihrem Programm vom falsch verstandenen Feminismus. Darüber hinaus scheint sich - ganz nach Trumps „Grab them by the pussy“ - eine wiederentdeckte Männerdomäne zu entwickeln, die mit „Zurück an den Herd“ Propaganda und mit parteilichem Rückenwind auf der Straße und in den Medien hetzt.

Wie weit sind wir mit der Gleichberechtigung?

Pünktlich zum Frauenkampftag kann auch wieder Bilanz gezogen werden. Fakt ist: Frauen verdienen im Jahre 2017 bei gleicher Arbeit am gleichen Ort immer noch 21 Prozent weniger als Männer, gänzliche Lohngleichheit ist auf Jahrzehnte nicht in Sicht.

In Deutschland haben, trotz Aufklärungsmechanismen und Gewaltschutzgesetzen, sage und schreibe 35 % der Frauen Gewalt in der Partnerschaft erlebt. Das liegt über den EU-weiten Durchschnitt. Doch zusätzliches und vor allem gesetzlich gesichertes Geld für die in allen Bundesländern überfüllten Frauenhäuser, gibt es nicht.

Und es kommt nur dann zu einer Reformation des Sexualstrafrechts, wenn Nichtdeutsche an Silvesternächten Frauen vergewaltigen. Da werden Chauvinisten plötzlich zu Feministen, die jedoch gerne im Gegenzug mit einem Abtreibungsverbot nachtreten.

An Hohn kaum zu überbieten sind die tausenden vor allem immigrierten Prostituierten in Deutschland die sich - ohne jeglichen Schutz - in Flatrate-Bordellen und auf dem Straßenstrich feilbieten müssen. Der weibliche Körper soll Männern weiterhin zur Verfügung stehen. Eine Verbesserung für diese Frauen? Keine Spur.

Dazu kommt, dass Hausarbeit im Kapitalismus als unbezahlte Arbeit erneut abgewertet wird: Frau soll nicht (nur) beruflich in Teilzeitstellen gesteckt werden, sondern auch wie bisher die Hausarbeit leisten, Kinder bekommen und versorgen und gleichzeitig der allzu bekannten „After-Baby-Body-Kultur“ frönen. Leistungsdruck in Reinkultur. Ganz im Stil einer Vollvermarktung. Doch wehe, Frauen gelangen in Führungspositionen, kehren der Mutterrolle den Rücken und reproduzieren sich nicht für die Gesellschaft. Plötzlich wird eine Negativdebatte über die Frauenquote in Aufsichtsräten weniger Konzerne entfacht, Arbeiter sollen gegen Arbeiterinnen ausgespielt werden. Und wie geht es weiter? Von Altersarmut sind überwiegend Frauen betroffen, das verursachen Arbeitsausfälle durch Kindeserziehung, Pflege von Angehörigen und vor allem unfaire und ungleiche Bezahlung.

Das Prinzip, damit das so bleibt: Den einen gegen die andere ausspielen! Aber dieses Spiel machen wir nicht mit. In der LINKEN kämpfen die Geschlechter gemeinsam für bessere Lebensverhältnisse!

Lohnkürzungen diktiert der Arbeitgeber und nicht die Arbeiter*innenklasse!

Was wir fordern, ist echte Gleichberechtigung:

  • Aufwertung so genannter frauenspezifischer Berufe
  • Gleicher Lohn für alle
  • Hausarbeit ist Gemeinschaftsarbeit: Für flächendeckende Kinderbetreuung und Pflegeeinrichtungen
  • Dauerhafte finanzielle Garantie für Frauenhäuser. Einrichtung und Ausstattung von Männerhäusern. Keine Frau und kein Mann dürfen wegen Platzmangels abgewiesen werden!
  • Vielfalt der Familien leben: Ehe- und Adoptionsrecht auch für LGBTQI
  • Internationaler Feminismus leben: Asylgründe erweitern, Bleiberecht für Alle
  • Lebensqualität für alle: Einführung einer lebenswerten Mindestrente für Alle