Armutsrenten - Von der Ausnahme zur Regelfall
Zur Entwicklung der Renten erklärt Alexander Ulrich, MdB:
„Die Rentenhöhe ergibt sich derzeit aus dem Einkommen und der Dauer der
Einzahlungen. Die Rentenansprüche sind also berechenbar. Und deshalb ist heute
schon klar, dass mindestens ein Viertel der Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-
Pfälzer im Alter nur wenig mehr als die Grundsicherung bekommen wird – trotz
Vollzeit-Arbeit. Und das sind nur die ArbeitnehmerInnen – Selbständige, die als
Scheinselbständige nur so gerade über die Runden kommen und auch
Hausfrauen und -männer sind darin noch nicht enthalten.
Und auch alle, die nicht auf 47 ununterbrochene Jahre der beitragspflichtigen Erwerbsarbeit kommen, werden noch weniger erhalten. Wir lehnen deswegen die Rente erst mit 67 Jahren weiter ab. Armut im Alter wird von der Ausnahme zur Regel – Armut im Alter wird zum Massenphänomen. Dies wird spätestens dann der Fall sein, wenn das
Rentenniveau, wie von Rot-Grün beschlossen und von Schwarz-Gelb befürwortet,
auf 43 Prozent abgesenkt wird.
Das ist so absehbar wie unverantwortlich und ungerecht und deswegen muss
endlich gegengesteuert werden. Wir brauchen mehr Einzahler: Selbständige,
Freiberufler und Gutverdienende müssen ebenfalls zur Finanzierung herangezogen
werden. Und es ist überhaupt nicht einzusehen, warum nur Arbeit die Rente
finanzieren soll – Finanzeinkünfte, also das „Arbeiten-lassen-von-Geld“ – aber
keinerlei Beitrag leisten, um diese wichtige Aufgabe zu finanzieren. Und
schließlich muss die Rente armutsfest sein:
Wir fordern deshalb eine
Mindestrente von € 1.050,- , damit nicht diejenigen, die mit ihrer Arbeit unseren
Wohlstand erwirtschaften, im Alter auf Sozialhilfe angewiesen sind“.