Insolvenz der Jugendhilfe Eifel gGmbH: Vorschnelles Handeln des Landesjugendamts

Katrin Werner, MdB

„Die Insolvenz der Jugendhilfe Eifel ist bereits tragisch genug. Das es nun auch noch den Anschein hat, dass Insolvenzverwalter und Landesjugendamt jede Hoffnung auf eine Sanierung und Weiterführung des Betriebs zunichtemachen, ist dagegen eine leichtfertige und unverständliche Entscheidung auf dem Rücken der betroffenen Kinder, Jugendlichen und MitarbeiterInnen“, kritisiert die Trierer Bundestagsabgeordnete Katrin Werner.

Nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens hat der Insolvenzverwalter mitgeteilt, sein Ziel sei die Fortführung des Betriebs. Nach Informationen des Betriebsrats der Jugendhilfe Eifel hat er aber bereits eine Woche danach dem Landesjugendamt mitgeteilt, dass ein längerfristiger Betrieb nicht gewährleistet werden könne. Das Landesjugendamt hat daraufhin beschlossen, größere dort betreute Gruppen kurzfristig zum 31. Oktober 2016 zu schließen.

„Mit seiner Entscheidung zerstört das Landesjugendamt nicht nur die wirtschaftliche Grundlage für eine Weiterführung der Einrichtung, sondern stellt auch die betroffenen Menschen vor eine ungewisse Zukunft. Weder ist geklärt, wie es mit den über 50 MitarbeiterInnen weiter geht noch wie mit den Familienstellen und Kleingruppen. Fest steht einzig, dass nun 30 Kinder und Jugendliche zum Ende des Monats ihr gewohntes Zuhause verlieren und erneut entwurzelt werden, darunter auch traumatisierte unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Sollte sich zudem bewahrheiten, dass der Grund der Insolvenz in Ausständen der Jugendämter begründet liegt, würde das dem Ganzen die Krone aufsetzen“, konstatiert die Linkenpolitikerin.