Wir brauchen mehr Gleichwürdigkeit!

Rund 80 Teilnehmende bei einem Die Linke-Themenabend mit Gerhard Trabert in Koblenz

Am Freitag, den 5.4., lud Die Linke Bezirksverband Koblenz / Rhein-Lahn zu einem Themenabend mit Gerhard Trabert in den Circus Maximus ein. Gerhard Trabert ist als Sozialmediziner mit seinem Verein „Armut und Gesundheit“ bundeweit bekannt und kandidiert für Die Linke auf Listenplatz 4 zur Europawahl.

Durch den Abend führten Daniel Steinhauser und Annette Vollmar sowie Oliver Antpöhler-Zwiernik und Loriana Metzger, die alle vier für den Koblenzer Stadtrat kandidieren. Den Auftakt machte ein Musikbeitrag (Gitarre und Gesang) von Luca (Die Linke) mit einfühlsamen und nachdenklichen Texten. Hieran schlossen sich zwei kurze einführende Reden von den Spitzenkandidierenden Oliver Antpöhler-Zwiernik und Loriana Metzger an, auf die sich Gerhard Trabert dann als Hauptredner bezog.

Thematisiert wurde u.a. soziale Ungleichheit, die sich auch in Koblenz zeigt. So betont Antpöhler-Zwiernik, dass es über drei Jahre gebraucht habe, bis das von der Linksfraktion initiierte Sozialticket nun endlich in Koblenz eingeführt werden soll: „Die Wahrheit ist“, so Antpöhler-Zwiernik, „dass alle sozialen Anträge und Erfolge von uns gegen den Willen und die Stimme des Oberbürgermeisters und dem Stadtvorstand passierten“. Auch mit der Gesundheitsversorgung sehe es für Koblenz sowie die gesamte Region nicht gut aus, nachdem für das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein (GKM) noch immer keine Lösung für die Finanzierungsschwierigkeiten gefunden wurde. „Neben dem Debakel aller anderen Parteien für den Privatisierungsversuch mit SANA kann Die Linke wenigstens noch in den Spiegel schauen“, betont Antpöhler-Zwiernik. Trabert stellte im Anschluss daran heraus, wie wichtig es sei, die Privatisierung von Krankenhäusern zu stoppen und gegen eine 2-Klassen-Medizin anzukämpfen – beides politische Ziele, die er im Europaparlament angehen möchte.

Trabert ist auch in der Seenotrettung aktiv und ist in vielen Geflüchtetencamps in Europa unterwegs, um Geflüchteten medizinische Versorgung anzubieten. Die von Metzger herausgestellte Kritik an dem „Rückführungsverbesserungsgesetz“ der Ampel-Regierung teilte er und fügte hinzu, dass die regierenden Parteien hiermit eine rassistische Politik verfolgten, die ihr Engagement auf den bundesweiten Demonstrationen für Demokratie unglaubwürdig mache.

In der anschließenden Diskussion mit den rund 80 Teilnehmenden betonte Trabert sein Verständnis des Begriffs „Gleichwürdigkeit“. Dieser stehe für eine Beziehungsverhältnis zwischen Menschen, dass von Würde und Respekt geprägt sei. Dies ist auch ein leitender Wert für Die Linke, die in Rheinland-Pfalz die anstehenden Kommunalwahlen unter dem Motto „Teilen statt spalten!“ angeht, wie Metzger betont.

Der Abend endete in gemütlicher Atmosphäre bei kostenfreien Getränken und Snacks im „Projektladen“, wo alle Teilnehmenden, auch viele Vertreter*innen von Vereinen und

Sozialverbänden, wie z.B. vom „Mampf“ (Obdachlosenrestaurant in Koblenz), miteinander ins Gespräch kommen konnten.