Vortrag über Feminismus in der Kommunalpolitik: Vortrag von Miram Bürger (Die Linke) stößt auf großes Interesse

Loriana Metzger

„Ein grundlegendes Problem ist“, so betonte Bürger, „dass die Unterrepräsentanz von Frauen in der Kommunalpolitik zu einer Überrepräsentanz der Männer führt. Die Privilegien, die Männer dadurch genießen, wollen sie natürlich nur ungerne abgeben.

Am Mittwoch, den 06.03.2024 hat der Bezirksverband Koblenz /Rhein-Lahn im Vorfeld des feministischen Kampftages zu einer Veranstaltung mit dem Thema „Feminismus in der Kommunalpolitik: Wie geht das?“ im SK2 eingeladen. Ca. 30 Teilnehmende verfolgten den spannenden Vortrag der erfahrenen linken Kommunalpolitikerin Miriam Bürger aus dem Raum Mainz.

In der anschließenden regen Diskussion wurde auf die Erfahrung vieler Frauen eingegangen, dass die ungleiche Verteilung der Sorge- und Pflegearbeit dazu führt, dass Frauen weniger Zeit für Kommunalpolitik zur Verfügung haben und dadurch eine starke Benachteiligung in der politischen Teilhabe erfahren. „Ein grundlegendes Problem ist“, so betonte Bürger, „dass die Unterrepräsentanz von Frauen in der Kommunalpolitik zu einer Überrepräsentanz der Männer führt. Die Privilegien, die Männer dadurch genießen, wollen sie natürlich nur ungerne abgeben. Die Einforderung des Rechts auf Mitsprache und Sichtbarkeit unabhängig der eigenen Zeitkapazitäten ist daher ein erster Schritt, sich feministisch einzumischen.“ Darüber hinaus betrachtet Bürger als besonders wichtig die Vernetzung von politisch aktiven Frauen, gegenseitige Ansprache und Förderung unter Frauen, um gegen geschlechterbasierte Ungleichheit, die sich auch in vielen anderen gesellschaftlichen Bereichen zeige, vorzugehen.

Moderierend begleitet haben den Abend Loriana Metzger und Kathrin Müller von der Partei Die Linke, die in ihrer Einführung herausgestellt haben, dass der Kampf um geschlechtliche Gleichheit aktuell besonders durch das Erstarken der Rechten bedroht wird. „Die aktuellen bundesweit stattfindenden Demonstrationen für Demokratie und gegen Rechts müssen mit feministischen sowie kapitalismuskritischen Anliegen verbunden werden, da die ökonomischen Verhältnisse, unter denen wir leben, Ungleichheit bedingen und fördern“, so Metzger und Müller einstimmig.