Die besorgniserregenden Wahlerfolge und die zunehmende Verankerung rechter Akteur*innen in der deutschen Parteienlandschaft führen unter ihren Gegner*innen zu kontroversen Debatten darüber, wie dem zu begegnen ist. Während einige darauf setzen, die rechten Akteur*innen als unsozial zu brandmarken und über ihre neoliberale Programmatik aufzuklären, verweisen andere auf die teils antikapitalistische Rhetorik führender Parteifunktionäre und warnen vor der gefährli-chen Kombination aus rassistischer Hetze und sozialer Demagogie.

Um zu klären, welche Rolle die soziale Frage in der extremen Rechten tatsächlich spielt, untersucht Stefan Dietl die sozialpolitische Ausrichtung rechter Parteien anhand ihrer verabschiedeten Grund-satzprogramme und der vorhergehenden Debatten zwischen den verschiedenen Strömungen. Dabei zeigen sich sowohl marktradikale Positionen als auch im »völkischen Antikapitalismus« ver-wurzelten Inhalte rechter Organisationen.

Stefan Dietl wird die aktuelle sozial- und wirtschaftspolitischen Programmatik rechter Akteur*innen vor dem Hintergrund des Kräftezerrens zwischen Marktradikalen und völkischen Nationalisten dar-stellen und bisherige Versäumnisse u.a. der Gewerkschaften im Umgang mit menschenverachten-den Einstellungen umreißen. Anschließend wird die Diskussion über aktuelle Handlungsansätze für linke Akteur*innen eröffnet.

Die Veranstaltung ist kostenlos.

Mehr zu Stefan Dietl

Stefan Dietl wurde 1985 im bayerischen Amberg geboren und lebt heute in Regensburg. Er arbeitet vor allem im antirassistischen und antifaschistischen Initiativen und ist seit seiner Ausbildung eh-renamtlich in der Gewerkschaft ver.di aktiv. Zur Zeit ist er unter anderem stv. Vorsitzender des ver.di Bezirks Oberpfalz und Mitglied im Landesvorstand der ver.di Bayern.

Er publiziert regelmäßig zu gewerkschafts-, sozial- und wirtschaftspolitischen Themen in der linken Wochenzeitung Jungle World. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind: Geschichte der Arbeiterbewe-gung und der Linken, bayerische Regionalgeschichte, Klassen- und Gesellschaftsanalyse, Militär- und Friedenspolitik, die politische Rechte im Allgemeinen und die AfD im Besonderen.