Zum Welttag für menschenwürdige Arbeit – Gute Arbeit für alle Menschen

Landesvorstand

Die Bundesregierung feiert ihre Maßnahmen zur Senkung der Arbeitslosigkeit als großen Erfolg. Die Bedingungen, zu welchen diese Arbeitsverhältnisse geschaffen werden, scheinen hierbei nicht zu interessieren: Niedriglohn und Leiharbeit, seit Neuestem „Werkverträge“, unbezahlte Praktika und nicht bezahlte Überstunden werden Standard auf dem Arbeitsmarkt. Eine ununterbrochene Erwerbsbiographie gibt es kaum noch.

Auch in Rheinland-Pfalz zeigen sich SPD, Grüne und CDU als die großen Macher beim Vermeiden von Massenarbeitslosigkeit und Schaffung von Arbeitsplätzen. Hier zählt nur die schiere Quantität. Die Qualität der Anstellungen ist ebenso bedeutungslos wie die Tatsache, dass Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen sich auch in Rheinland-Pfalz in die Altersarmut und das soziale „Aus“ schuften!

DIE LINKE fordert eine konsequente Gegensteuerung gegen das Schaffen schlecht entlohnter Arbeitsplätze, zugunsten klassischer, sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigungen bei Privatunternehmen einerseits, aber auch und gerade im öffentlichen Beschäftigungssektor. Darüber hinaus wollen wir, dass Arbeit mehr ist als Erwerbsarbeit; Demokratie darf nicht an den Werkstoren aufhören. Wirtschaftsdemokratie bleibt eine zentrale Forderung der LINKEN.

Bereits mehr als 30.000 Personen arbeiten in Rheinland-Pfalz in der modernen „Sklaverei“, Leiharbeit genannt, und die wirtschaftliche Entwicklung prophezeit einzig diesem Beschäftigungssektor Wachstumszahlen. Zugleich feiern sich die neoliberalen Konsensparteien SPD, FDP, Grüne und CDU in selbstbetrügerischer Manier als die arbeitnehmerfreundlichen Wirtschaftsförderer. Die direkte Folge dieser Arbeitsmarktpolitik: Nachlassen der Binnenkaufkraft, Vernichtung solidarischer Sicherungsstrukturen, vor allem der älter werdenden Menschen und das Aufrauen sozialer Bindungen quer durch Europa, aber eben auch in Deutschland und in Rheinland-Pfalz.

Insbesondere junge Mädchen und Frauen im Alter von 15 bis 24 Jahren sind von der immer weiter vorangetriebenen Prekarisierung der Arbeitswelt betroffen, da sie überproportional in den klassischen Niedriglohnbereichen wie Pflege, Gastronomie und dem Reinigungsgewerbe arbeiten. Derzeit liegt der Anteil junger Frauen bei 55,3 % in diesen Bereichen, mit steigender Tendenz.

DIE LINKE setzt sich weiterhin für die Abschaffung von Leiharbeit und anderen prekären Beschäftigungsverhältnissen ein, zugleich behält DIE LINKE die Forderung nach der Abschaffung Hartz-IV bei, welches seit Jahren als maßgebliches Druckmittel auf die Arbeitssuchenden wirkt, um sie zu nötigen jede noch so miserable Arbeit anzunehmen.

Auch die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes von mindestens 10 € die Stunde in ausnahmslos allen Arbeitsverhältnissen bleibt zentrales Anliegen von DIE LINKE.