Pflege gehört in die Politik - und zwar mit echter Erfahrung aus dem Alltag!
Meine erste Rede im Bundestag am 15. Mai 2025. Authentisch - mit klarer Sprache klare Forderungen gestellt!
Zusammen mit meinen Kolleginnen Stella Merendino und Evelyn Schötz durfte ich am 15. Mai zum ersten Mal im Bundestag sprechen - zur Gesundheitspolitik. Meine Position ist klar:
Gesundheit ist keine Ware - und wir Beschäftigten sind kein Kostenfaktor. Wir sind das Rückgrat der Versorgung. Höchste Zeit, dass die Politik uns auch so behandelt.
Schluss mit Renditedruck
Schluss mit Zwei-Klassen-Medizin
Her mit der 35 Stunden Woche
Die Tageshöchstarbeitszeit bleibt unantastbar!
Das Gesundheitssystem bleibt friedenstüchtig - nicht kriegstüchtig!
Meine gesamte Rede vom 15. Mai im Bundestag:
Sehr geehrter Herr Präsident! Ministerin Warken! Kolleginnen und Kollegen! Ich spreche als Fachkinderkrankenschwester aus der Welt der Arbeit - unmittelbar aus dem Schichtdienst und aus endlosen Überstunden. Ihr Koalitionsvertrag ist kein Reformplan. Wo sind die tatsächlichen Ambitionen? So bleibt das System krank.
Kaputte Abläufe? - „Machen wir eine Checkliste.“ Zu wenig Geld? - „Privatisieren wir doch einfach.“ Sie können sich nicht einigen, während aber die Zeit drängt? - „Bilden wir doch eine Kommission.“ Wir brauchen keine wohlklingenden Phrasen, sondern eine Revolution, und zwar jetzt. Und wir schauen nicht mehr zu; wir Pflegekräfte leisten jetzt Widerstand hier vor Ort. Das ist eine Ansage!
Ich frage Sie: Ist Sparzwang wichtiger als die Versorgung kranker Menschen? Braucht es weiterhin eine Zweiklassenmedizin? Steht nicht der Mensch im Mittelpunkt der Versorgung? Wir leisten uns eines der teuersten Gesundheitssysteme der Welt; aber nicht alle werden gleich gut versorgt. Sichere Geburtshilfe in ländlichen Regionen? Fehlanzeige! Mit Würde und bedarfsorientiert alt werden dürfen, ohne meine Angehörigen maximal finanziell zu belasten? Fehlanzeige!
Hausärztinnen und Hausärzte sind überlastet. Ohne echte Investitionen und ein Neudenken der ambulanten Strukturen werden wir künftig weder eine gute Versorgung noch gute Arbeitsbedingungen haben und diese erreichen. Für Patientinnen und Patienten bedeutet das noch längere Wartezeiten, doppelte Wege, doppelte Frustration. Wir brauchen ein Gesundheitssystem, das sich am Menschen orientiert und nicht am Markt.
Deswegen sagen wir Linken: Schluss mit Renditedruck, Schluss mit der Zweiklassenmedizin, her mit der 35-Stunden-Woche. Die Tageshöchstarbeitszeit bleibt unantastbar, und das Gesundheitswesen bleibt friedenstüchtig und darf nicht kriegstüchtig werden!
Gesundheit ist keine Ware, und wir Beschäftigten im Gesundheitswesen sind kein Kostenfaktor. - Wir sind das Rückgrat der Versorgung. Höchste Zeit, dass die Politik uns auch so behandelt!
Das Video zur Rede finden Sie auch auf der Website des Bundestages hier.
Ein gemeinsames Video der Reden von Stella Merendino, Evelyn Schötz und mir finden Sie hier (Weiterleitung zu Instagram).