Systemsprenger:innen

Lisa Hartmann

Marodes Bildungs- und Fördersystem auf den Prüfstand

 

Spätestens seit dem 2019 veröffentlichten Film „Systemsprenger“ sind sie in aller Munde: Kinder die das gängige „System sprengen“. Seit der Pandemie häufen sich Fälle von Kindern deren ausufernder Zorn, fremd- und selbstverletzende Verhaltensweisen im Schulsystem keinen Platz finden.

„Welche Lösung hat unser bestehendes Bildungs- und Fördersystem für sie?“, dies hat sich Lisa Hartmann, Mitglied im Landesvorstand gefragt und kommt zu folgendem Schluss:

„Kinder mit besonderem oder erhöhtem Förderbedarf finden nur wenige Angebote – auch in Rheinland-Pfalz. Schulen für solche Kinder befinden sich ausnahmslos in kirchlicher Trägerschaft – der Staat hat sich aus der Betreuung fast komplett zurückgezogen.

Auch integrative Grundschulen oder Gesamtschulen sind für die Beschulung derzeit ungeeignet. Es fehlen spezielle Räumlichkeiten und ausreichend ausgebildetes Fachpersonal, um eine adäquate Lernsituation zu ermöglichen.

Kinder, die bereits früh in ihrem Leben mit Vertrauensbrüchen, instabilen Verhältnissen und zerrütteten Bindungserfahrungen aufwachsen mussten, gehen auch in unserem derzeitigen Schul- und Fördersystem unter. Nicht selten werden sie über Monate nicht beschult und von Einrichtung zu Einrichtung geschoben.

Wir fordern den Aufbau spezieller Fördermöglichkeiten und mehr Schulsozialarbeitende, damit auch Kinder mit sozial-emotionalem Förderbedarf ihren Platz in unserer Gesellschaft finden können.“