Leuchtwerbung ausschalten!

Carmen Mauerer

„Den Fernseher bei Nichtbenutzung vom Stromnetz trennen, das Wasser zum Hände Einseifen ausmachen, Wäsche nur noch bei 30 Grad waschen…“ – von allen Seiten gibt’s aktuell Energie-Spar-Tipps, um uns dazu zu bewegen, weniger zu verbrauchen.

 

So löblich und sinnvoll Energiesparen ist – so signalisieren diese Tipps doch auch, dass die Verantwortung zur Vermeidung eines Energienotstandes bei Einzelpersonen liegt, während die großen Energiefresser der Industrie oft gänzlich außer Acht gelassen werden. Das ist ein Irrweg und entlässt die Falschen aus der Verantwortung.

 

Ein Beispiel dafür brachte gestern die Tagesschau mit Zahlen des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung RWI:

Ein einziges LED-Werbedisplay verbrauche etwa so viel Strom wie 11 Single-Haushalte. In Mainz stehen mindestens 11 dieser Anlagen; dazu kommen noch unzählige weitere beleuchtete Plakatflächen.

„Bis Mia Musterfrau das durch optimiertes Gerätestöpseln erstmal zusammengespart hat, vergehen wohl ein paar Jahre. Diese Werbeanlagen sind nicht nur wegen ihres hohen Stromverbrauchs komplett unnötig. Sie verschandeln das Stadtbild, lenken Verkehrsteilnehmende ab und schaden der Tier- und Pflanzenwelt“, findet die umweltpolitische Sprecherin der Linken, Carmen Mauerer.

Ein entsprechender Antrag zur Vermeidung dieser Lichtverschmutzung wurde Anfang des Jahres von den Ampelfraktionen – wie immer – unkonstruktiv und ohne Gegenvorschlag abgebügelt. Die Werbeflächen leuchten munter weiter.

„Hier könnte die Stadt zwei sprichwörtliche Fliegen mit einer Klappe schlagen: Trotz laufendem Vertrag mit Ströer hätte sie durchaus Möglichkeiten, immerhin die Beleuchtungsintensität der Werbedisplays zu verringern und nachts ganz abzuschalten. Damit würde sie den Einzelpersonen ein kleines bisschen Energiespardruck von den Schultern nehmen, sowie den Schutz der Natur und insbesondere der für unsere Umwelt so wichtigen Insekten steigern“, so Ko-Fraktionsvorsitzende Mauerer abschließend.