Die LINKE sieht Mogelpackung hinter neu geschaffenen Kita-Plätzen

Alexandra Erikson, Landesvorsitzende

Rheinland-Pfalz bewilligt knapp eine Millionen Euro für den Kita-Ausbau im Kreis Rhein-Hunsrück

Am Montag wurde dem Kreis Rhein-Hunsrück der Bewilligungsbescheid über die Summe von knapp einer Millionen Euro von der rheinland-pfälzischen Kinder- und Jugendministerin übergeben. Mit diesen Geldern entstehen weitere siebzig Kita-Plätze in jeweils sieben Tagesstätten für unter dreijährige Kinder.

Landesvorsitzende Alexandra Erikson bezeichnet den bundesweit voranschreitenden Kita-Ausbau als Mogelpackung: „ Wir dürfen uns nicht darauf ausruhen, dass zahlenmäßig mehr Plätze geschaffen werden. Hinter diesen Plätzen müssen qualifizierte Erzieherinnen und Erzieher stehen, die eine gute frühkindliche Erziehung sichern können.“

Seit März dieses Jahres sind bundesweit über 200.000 neue Plätze geschaffen worden. Doch hinter den neu geschaffenen Plätzen verstecken sich Qualitätsmängel. Es fehlt an Fachkräften, die für die Kinderbetreuung zuständig sind. Der empfohlene Personalschlüssel liegt bei einer Fachkraft für drei Kinder. Selbst um einen Schlüssel von 1:5 zu erreichen fehlen den Kindertagesstätten bis zu 40.000 Stellen an Erzieherinnen und Erziehern. Quantität allein reicht nicht. Der deutsche Kinderschutzbund forderte noch kurz vor der Wahl die kommende Regierung auf, schnellstmöglich an einem Entwurf für ein Betreuungsqualitätsgesetz zu arbeiten.

Die LINKE fordert, dass das Sondervermögen für den Kitaausbau um 3,6 Milliarden Euro erhöht wird. Dies wirkt insbesondere dem Problem entgegen, dass der Kitaausbau nicht nur von der finanziellen Situation der Kommunen abhängig ist. Sie setzt sich dafür ein, dass Qualitätsmindeststandards eingehalten und Erzieherinnen und Erziehern eine gute Ausbildung mit anschließenden fairen Löhnen geboten werden. Weiter soll das Betreuungsgeld, das Kinder von frühkindlicher Erziehung in Tagesstätten fernhält, abgeschafft werden.

Das Ziel ist es den Anspruch eines jeden Kindes auf einen Kita-Platz unter vernünftigen Qualitätsstandards einzufordern und zu verwirklichen.