Alle anderen Parteien haben sich von der Abschaffung der Armut verabschiedet!
3 Fragen an Gerhard Trabert
Frage:
Gerhard, du kandidierst auf Platz 4 für Die Linke und damit auf einem aussichtsreichen Listenplatz für die Europawahl. Du bist kein Mitglied – warum Die Linke und nicht eine andere Partei?
Antwort:
Die Linke ist die einzige Partei, die noch glaubhaft an der Armutsbekämpfung und der Verbesserung der Lebensbedingung der Menschen interessiert ist. Alle anderen Parteien haben sich von der Idee einer Gesellschaft ohne Armut verabschiedet und versuchen lediglich die Symptome zu bekämpfen. Die Linke kritisiert den Kapitalismus als Ursache der Armut in Deutschland und weltweit. Das sehe ich genauso. Es ist wichtig, dass wir im kommenden Europaparlament immer wieder klarmachen, dass in Europa rund ¼ aller Kinder von Armut betroffen oder bedroht sind und 140 Millionen aller Menschen in Europa arm sind. Das ist schon eine riesige Summe und hinter jedem dieser Menschen steckt ein Schicksal – das dürfen wir nicht vergessen und dafür stehe ich und Die Linke ein.
Frage:
Was ist die erste Sache oder das erste Thema, was du im Europäischen Parlament anpacken möchtest, wenn du gewählt wirst?
Antwort:
Armut ist für mich ein Herzensthema, denn Armut grenzt aus und Armut macht krank. Meine erste Initiative im Europäischen Parlament würde auf die Krankenversicherung der Menschen abzielen. Allein in Deutschland gehen Expert*innen von 500.000 bis 1 Mio. Menschen aus, die trotz Versicherungspflicht keine Krankenversicherung haben. Als Arzt und Sozialmediziner kenne ich das Leid der Menschen aus erster Hand und weiß, welche Auswirkungen eine mangelnde Gesundheitsversorgung hat. Das müssen wir dringend ändern. In einem nächsten Schritt können wir dann auch gleich die Zwei-Klassen-Medizin abschaffen. Auch diese schafft nur Ungleichheit und fehlerhafte Anreize im Gesundheitssystem. Krankenhäuser müssen keinen Gewinn erwirtschaften, sondern müssen den Menschen in Notlagen helfen.
Frage:
Europa ist ja weit weg. Warum ist es deiner Meinung nach trotzdem wichtig zur Europawahl zu gehen und was kann die Europawahl auch in Rheinland-Pfalz verändern?
Antwort:
Europa ist ja nur scheinbar weit weg und ich verstehe all die Menschen, die sich mit der europäischen Bürokratie und schwer anfreunden können. Umso wichtiger ist es jedoch, am 9. Juni zur Wahl zu gehen. Denn Europa hat vielfach Auswirkungen, auf unser Leben und auch auf Rheinland-Pfalz, da viele europäische Gesetze nach ihrer Verabschiedung in nationales Recht übergehen. Das betrifft nicht nur die Freizügigkeit oder die Währungsunion – es wird auch über staatliche Unterstützungen (also Subventionen) beispielsweise in Landwirtschaft, Forschung und Tourismus verhandelt, welche direkt vor Ort ankommen. Und auch der Klimaschutz und entsprechend Maßnahmen werden genauso in Europa verhandelt, wie Richtlinien für Lebensmittel- und Warensicherheit. Aus diesen Gründen ist eine starke Linke in Europa wichtig, sodass wir uns für einen europaweiten Mindestlohn von 15 Euro, einen kostenfreien ÖPNV in den Mitgliedsstaaten und die Schließung der Steuer-Oasen einsetzen können.